Geboren wurde Daan Jippes am 14. Oktober 1945 in Amsterdam. Sein Interesse für Comics wurde mit 5 Jahren geweckt, als er das belgisch-flämische Mickey Magazine im heimischen Kiosk entdeckte. Die holländischen Donald Duck-Hefte erschienen erst zwei Jahre später. Als Kind besaß er einen Haufen Comics. Zu seinen Lieblingsserien gehörte Robbedoes, die holländische Version von Spirou. Mit zunehmenden Alter wurde er sich der technischen Qualität der Zeichner bewußt und begann intensiv die verschiedenen Stile zu analysieren. Franquin war sein Favorit vor allem anderen. Carl Barks und Disney Comics hatten während Daans Teenagerzeit noch nicht bzw. nicht mehr diesen großen Einfluß. Heute betrachtet er Franquin und Carl Barks in ihrer Bedeutung als etwa "gleichwertig".
Zuerst arbeitete Daan Jippes als Layouter bei VNU, ein Zusammenschluß
der Verlage De geillustreerde Pers und Spaarnestad. Das war
sicherlich noch nicht der Traumjob. Dadurch erhielt er aber Möglichkeit
seinen ersten, bekannten Comic-Strip Hipper (1967, Scenario: Hans
Ferrée) zu zeichnen, als die Zeitschrift Nieuwe Revu einen
satirischen Comic haben wollten.
Das Album Twee voor Thee wird heute als Klassiker gehandelt.
Der Autor Martin Lodewijk schrieb Geschichten für das Magazin
Pep.
Seine Idee war es, eine Story um das holländische Tee Geschäft
im 19. Jahrhundert zu schreiben. Diese zeichnerisch umzusetzen, bot er
Daan Jippes an. Der nahm das Angebot an, kündigte seinen Job und fing
freiberuflich bei Pep an. Über 3 Jahre, von 1969-72 zog sich
die Arbeit zu dem 44 Seiten Album hin, weil Daan soviel Sorgfalt in jedes
Panel legte. Wenn er nicht zufrieden war, radierte er wieder alles weg
und fing von vorne an. Davon alleine läßt sich schwer leben.
Für Pep layoutete er außerdem und fertigte viele Titelbilder
an. Pep und Donald Duck Weekblad erschienen beide bei Oberon.
Die Redaktionen lagen im selben Stockwerk. Da war es natürlich einfach,
bei Donald Duck nach Arbeit zu fragen.
Während dieser Zeit begann Jippes intensiv Carl Barks Stil zu studieren. Er schaffte es, den Stil so genau zu imitieren, daß man schon zweimal hinschauen muß, um einen Daan Jippes Donald von einen Carl Barks Donald zu unterscheiden. Später gesellten sich andere Einflüsse hinzu und er entfernte sich mehr davon. 1975 wurde Daan Jippes Art Director bei Donald Duck. Er schrieb und skizzierte eigene Geschichten, die andere Zeichner umsetzten. Viele namhafte Künstler sind dabei, darunter auch die Deutschen Disney Zeichner Volker Reiche und Jan Gulbransson. Besonders die Zusammenarbeit mit den Dänen Freddy Milton an den Donald Duck Geschichten war sehr fruchtbar.
Mehrere Gründe bewegten Daan Jippes 1980 in die USA nach Burbank zu den Disney Studios überzusiedeln. Er befand sich in einer künstlerischen Sackgasse und strebte neue Herausforderungen an, der Wechselkurs war gerade günstig und auch nicht ganz unerheblich, er hatte seine spätere Frau in den USA kennen gelernt. Daan arbeitete sich von den Mickey Mouse Sonntagsseiten, über Entwürfe für Lizenzprodukte hoch bis zum Trickfilm - seinem eigentlichen Ziel. Hier arbeitet er an Storyboards und Charakterentwürfen mit.
Ganz hat Daan Jippes seine Zelte in Europa nicht abgebrochen. Für
Oberon schreibt er weiterhin Donald Duck-Geschichten und zeichnet
die Titelbilder der Alben. 1992 verbrachte er in Paris um die Merchandising
Kampagne von Die Schöne und das Biest zu leiten. Und jetzt
bekommt er endlich auch auf Deutsch seine eigene Alben-Reihe, Duck Stories
von Dann Jippes.